Jetzt stellt sich heraus, dass dieser Prestige-Neubau der Wiener Stadtverwaltung mehr kosten wird und später fertig wird. Das kommt dabei heraus, wenn selbstherrliche Kommunalfunktionäre zwar keine Sachkenntnis haben, aber dafür jede Menge Freunderln, die versorgt gehören.
Eine Stadtverwaltung wie in Wien, mit so vielen (angeblichen) Experten, MUSS in der Lage sein, selbst Projekte dieser Grössenordnungen auch in finanzieller Hinsicht so zu planen, dass Bauzeit und Kosten den Realitäten entsprechen. Der Verdacht drängt sich auf: Hat man Planer beauftragt, deren einzige Stärke die Zugehörigkeit zu den richtigen Seilschaften ist? Besser wäre sicher gewesen, Bauherren wie jenen des Milleniumtowers, zu Rate ziehen.
Die mit der Ausführung des Krankenhaus-Baus beauftragten internationalen Unternehmen lassen sich zum Glück nicht von der Wiener Politik vereinnahmen und zeigten als erste klar die Missstände auf. Denn sie sind nicht erpressbar wie lokale Bauunternehmen. Wenn nun auch die regionalen Bau-Nebengewerbe-Betriebe mittels richterlichen Beschluss Beweissicherung einfordern, dann wird einem klar, die Probleme sind noch viel gravierender, als es an der Oberfläche zu sehen ist. Wer nämlich die Mechanismen im Wiener Vergabewesen kennt, der weiss, es bedarf besonderen Mutes, sich den Rathaus-Herrlichkeiten zu widersetzen. Zuletzt hatte man dort Kritikern ungeniert mit Ausschluss von neuen Aufträgen geantwortet.
Gewerbesprecher Günther Koller dazu: „Auch dieses Objekt zeigt wieder eindrucksvoll: Wo Staat drauf steht, ist Mist drinnen. Mein Respekt gehört den mutigen Betriebsinhabern!“
Die Freidemokraten verlangen personelle und finanzielle Konsequenzen für die Verantwortlichen dieses Chaos.